Kinbaku, die japanische Fesselkunst, hat ihren Ursprung in der Kampfkunst Hojo Jutsu. Etwa ab dem Sengoku, dem japanischen Mittelalter, wurden Seiltechniken des Hojo Jutsu verwendet um Gefangene zu transportieren, zu foltern oder sie dem Volk vorzuführen. Abhängig vom sozialen Stand des Gefangenen wurden die Fesselungen dabei mehr oder weniger kunstvoll gestaltet.
Diese Techniken wurden über Jahrhunderte praktiziert und wurden so fester Bestandteil japanischer Kultur.
Im frühen 19. Jahrhundert wurde die Fesselkunst zum ersten mal auch im privaten und erotischen Bereich als Kinbaku beschrieben.
Kinbaku, „hartes fesseln“, zielt dabei aber nicht, wie meist im westlichen Bondage üblich, nur auf die Immobilisierung einer Person ab, sondern setzt vor allem einen hohen Anspruch an Kunstfertigkeit, Ästhetik und Empathie. Körper und Seil verschmelzen zu einem Kunstwerk, das Ziel ist weniger das Ergebnis sondern der Prozess als Ganzes.
Ab 1990 erlebte Kinbaku, meist unter der Bezeichnung „Shibari“, einen regelrechten Boom in der westlichen Welt und fand seinen Weg als künstlerisches Gestaltungsmittel bis in Mainstreammedien der Beauty- und Fashionindustrie.
Bei meinem Projekt ging es mir nicht primär um besonders aufwändige und komplexe Fesselungen. Im Vordergrund stand in erster Linie die emotionale Reaktion auf die, für alle Modelle zu dem Zeitpunkt völlig neue, Situation.